September, 2011

Von Welpenbeinen an war Willy stets der tolpatschigste Vertreter seines Wurfes. Er fiel tatsächlich einmal (auch wenn es abgedroschen klingt) in den Milchtopf und machte so schon als kleiner Kater Bekanntschaft mit Wasser und Seife. Ein andermal blieb er mit seinem voll gefutterten Wanst auf der Türschwelle hängen und wäre ohne fremde Hilfe sicher nicht entkommen. Deutlich gefährlicher war allerdings eine Kletterpartie in der Hängematte, bei der sich unser Lieblingskater fast stranguliert hätte. “Was bist Du doch für ein armer Willy”, seufzte seine Mutter Maja dann immer – und so kam er schließlich zu seinem Namen. Willy hat also schon eine Menge mitgemacht – aber was macht man mit tiefsitzenden Urängsten? Man stellt sich ihnen, um sie zu überwinden – und genau das hat Willy getan. Er erinnerte sich an seinen Cousin Springolin, der eine erfolgreiche Kletterschule betrieb. “Womit willst du anfangen?”, fragte Springolin, “Mit dem zehn Meter hohen Seilgarten mit Drachenbrücke? Oder dem zwanzig Meter hohen Netzparcour mit anschließender Todesrutsche?” Willy entschied sich erstmal für das Welpenklettern. Es musste ja nicht gleich so hoch sein und es ging schließlich um die Technik – und die lernt man auch in drei Metern Höhe. Und beim Welpenklettern gab es Leckerchen zur Motivation. Es kam, wie es kommen musste: als Willy dann schließlich doch als Seilroulade am Baum endete, konnte ihm selbst Ulle Eichhorn nicht mehr helfen. Zumindest lernten die übrigen Welpen sogleich am lebenden Beispiel, wie man einen verunfallten Abenteurer rettet…Welpenklettern-09-11HP